Cloud-Migration

Cloud-Migration ist ein wesentlicher Baustein der unaufhaltsam voranschreitenden, digitalen Transformation. Die Verlagerung von Geschäftsabläufen, Programmanwendungen und Daten ist weit mehr als eine einfache Datenverlagerung. Mit einer professionellen Cloud-Strategie können Fehler vermieden und der damit verbundene Kulturwandel professionell und erfolgreich umgesetzt werden.

Ein Interview mit Michael Piller, Team für Technik, zu den grundsätzlichen Fragen: Warum, wie und wann.

Was hat Sie zu der Entscheidung für eine Cloud-Migration veranlasst?

Zum Verständnis muss ich die Entstehungsgeschichte der Team für Technik GmbH kurz beschreiben. 1998 zählte unser Unternehmen 7 Partner, die über drei Standorte in Bayern verteilt waren. Heute, 24 Jahre später, beschäftigen wir 90 Mitarbeiter in 4 bzw. demnächst 5 Standorten. Die IT musste entsprechend schrittweise mitwachsen und wurde lange mit eigenem Personal gemanagt. Seit ein paar Jahren unterstützt uns ein externer Dienstleister.

Und dennoch müssen wir heute feststellen: Obwohl die IT nach den Gehältern unser größter Kostenfaktor ist, haben wir ein fragiles und zu anfälliges Konstrukt aufgebaut. Bei der heutigen Struktur unseres Unternehmens, ist der Datenaustausch einfach nicht mehr zufriedenstellend und die verschiedenen Updates viel zu umständlich und aufwändig.
Ein weiterer Punkt, der stark zu der Entscheidung beigetragen hat, war die Corona-Pandemie, die uns gleich zu Beginn zusetzte. Wir waren gezwungen, die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern zu digitalisieren. So lernten wir die Vorteile von MS-Teams kennen und erkannten: Die Zusammenarbeit in unserem Unternehmen hat ab jetzt eine ganz neue Dimension.
Den letzten Ausschlag für unsere Entscheidung gab schließlich eine Cyberattacke im August 2020. Gott sei Dank hatten wir eine Cyber-Risk-Versicherung abgeschlossen. Heute greifen wir auf die sichersten Protokolle und eine zwei Faktor-Authentifizierung zurück.

All diese Faktoren machten uns nur zu deutlich, dass wir ein IT-System betreiben, das a) zu teuer ist und b) den neuen zeitgemäßen Anforderungen nicht mehr genügt.

Mit dem Thema Cloud-Migration beschäftigen wir uns schon lange aufgrund unserer vielen Standorte und den mit verteilten Standorten verbundenen Risiken. Ein einfacher Stromausfall in unserer Zentrale kann z. B. alles lahmlegen. Zudem funktioniert büroübergreifende Zusammenarbeit nur dann optimal, wenn alle auf den gleichen Status und auf eine zentrale Technik zugreifen.Bei unserer intensiven Recherche setzen wir auf einen Dienstleister, der uns sehr schnell half, das Migrations-Projekt konkret anzugehen.

Welcher Zeitrahmen ist für die Migration vorgesehen?

Wir gehen von ca. einem Jahr aus, um die wesentlichen Schritte umzusetzen. Von da an wird sich das Projekt natürlich immer weiter entwickeln.

Existiert bereits ein Strategieplan zur Migration?

Ja, zunächst werden alle Standardaufgaben, die aktuell mit MS-Office Programmen umgesetzt werden in die MS 365-Welt übertragen. Die dafür zu schaffenden Strukturen müssen überlegt sein und die Mitarbeiter müssen entsprechend geschult werden.
In einem zweiten Schritt sollen unsere spezielleren Systeme wie CAD- Konstruktionen und Simulationsberechnungen - d.h. Systeme, die nicht mit Office bearbeitet werden in die „Azure Welt“ migriert werden. So lösen wir das Problem standortübergreifend, um perfekt agieren zu können. Das Datenvolumen ist so bestmöglich reduziert, ohne die Arbeit bzw. Leistung einzuschränken. Die alten Lizenzierungsmodelle, bei denen pro User eine Lizenz zu zahlen ist, passen dann natürlich nicht mehr. Hier suchen wir aktuell noch nach Alternativlösungen.

Aus welchen Bereichen setzt sich das Team zusammen, das an dem Strategieplan arbeitet?

Unser Kernteam setzt sich aus jeweils einem IT-affinen Ingenieur pro Standort zusammen. Power-User zu speziellen Themen werden nach Bedarf eingebunden. Zwei aus unserer Gruppe übernehmen die Projektleitung und die Stellvertretung. Ich vertrete in diesem Team die Geschäftsleitung. Unter der Betreuung und mit Unterstützung des externen Beraterunternehmens SBIT haben wir bei der Umstellung und im späteren Betrieb das erforderliche Know-how an Board. Aufgabe des Teams ist es, die für uns sinnvollen Strukturen zu erarbeiten.

 

 

Wurden bereits diverse Arbeitsstationen für das Gesamtprojekt eingerichtet?

Wir stehen noch am Anfang dieses Projektes. Alle Mitarbeiter sind mit Office 365 E3 ausgestattet und arbeiten mit Teams und OneDrive. Im Moment sind wir hier aber noch in der Schnupperphase. Jede spielerische Einarbeitung unserer Mitarbeiter wird hier von uns unterstützt, um eigene Erfahrungen für unsere neue Struktur zu machen, ohne Schäden anzurichten. An diesem Experiment nimmt jeder Mitarbeiter teil. Die strukturierte Einführung und die damit verbundene Datenmigration und Mitarbeiterschulung steht uns in den nächsten beiden Quartalen bevor.

Wurden alle MA über die Entscheidung einer Cloud-Migrationation informiert oder nur die im Projekt involvierten?

Ja, bewusst wurden von Anfang an alle Mitarbeiter in das Projekt involviert. So reduziert sich die Hemmschwelle massiv. Jeder profitiert von den Erfahrungen des anderen und kann sozusagen mit dem System mitwachsen. Bei bereichsspezifischen Fragen ziehen wir den jeweiligen Ansprechpartner zum Projekteam hinzu. Bereits bei der damaligen Einführung von MS-Teams gab es einige wenige, die vorher schon damit gearbeitet hatten. Sie reichten ihre Erfahrungen und Kenntnisse an die anderen weiter. Mit der positven Kommunikationsbereitschaft unserer Mitarbeiter und einem teils spielerischen Ansatz kamen wir somit schnell zu guten Ergebnissen.

Was sind die nächsten Schritte?

Der nächste bevorstehende Schritt bezieht sich jetzt auf die Struktur. Je Projekt werden wir eine Team-Webseite mit allen Datenverzeichnissen anlegen. Jeder Mitarbeiter hat dann die Möglichkeit, z.B. Kalender oder Chats einzurichten oder Abstimmungen festzuhalten.

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